CAMPUDUS
ORIGIN STORIES

CAMPUDUS ORIGIN STORIES

Wir erobern
Omnichannel.

Michael, im Jahr 2014 habt ihr euer erstes eigenständiges Produkt - die Sales Content Management Plattform YourShowroom – auf den Markt gebracht. Kurz danach folgte auch schon euer nächstes, größeres Produkt, das PIM-System GRUD. Wie kam es dazu?

Die initiale Entwicklungsphase startete 2014. Zu der Zeit waren wir damit beauftragt, die Website eines Kunden neu zu gestalten, dessen Sortiment rund 56.000 Produktvarianten umfasste. Die zugehörigen Produktdaten wurden bis dato durch den Kunden selbst in Excel Tabellen verwaltet und gepflegt. Für die Einbindung dieser riesigen Datenmengen auf der neuen Website gab es zwei Optionen. Die einfachste Lösung wäre gewesen, alle Daten über ein Content Management System für die Website bereitzustellen. Diese Vorgehensweise wäre für den Kunden jedoch ziemlich aufwendig gewesen, denn er hätte die Daten weiterhin in Excel Tabellen pflegen und manuell in das CMS hochladen müssen. Wir haben uns dann mit der Anbindung eines PIM-Systems für einen wesentlich effizienteren Weg entschieden. Damit hat der Kunde nun die Möglichkeit, alle Produktdaten in einem zentralen System zu pflegen, welches die Daten wiederum automatisch an verschiedene Kanäle ausspielt.

GRUD-logo

KATEGORIE

Product Information Management System

LAUNCH

2014

Zu dieser Zeit gab es bereits eine Vielzahl von PIM-Anbietern auf dem Markt. Wieso hattet ihr euch dazu entschieden, eine so komplexe Software selbst zu entwickeln?

Im Rahmen einer ersten Potenzialanalyse bestehender PIM-Systeme konnten wir keine Lösung identifizieren, die uns in puncto Konfigurationsmöglichkeiten, Usability oder User Interface überzeugt hätte. Zudem haben wir bei anderen Kunden einige PIM-Systeme im Einsatz gesehen, die äußerst träge waren, hohe Kosten bei Anpassungen verursachten und die Mitarbeiter eher frustriert haben. Folglich war auch in diesen Fällen der Bedarf an einer neuen Lösung ausgesprochen hoch. Die Entscheidung, ein eigenes hochflexibles, generisches PIM-System zu entwickeln, lag also auf der Hand.

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Das Herzstück der digitalen Transformation.
Ihr habt euer PIM-System „GRUD“ genannt. Wofür steht diese Bezeichnung?

Der Name GRUD war die Idee unseres damaligen Lead Developers Alex und ist eine Abkürzung für „Generische Relationale Unternehmensdatenbank“.  Generisch bedeutet, dass wir unsere GRUD-PIM so entwickelt haben, dass wir darin Produktdaten sämtlicher Branchen verwenden und aufwerten können.

Es macht somit keinen Unterschied, ob der Kunde Fahrräder, Magnetventile, Schuhe, Flugzeuge oder Lebensmittel verkauft. Relational steht für die individuelle Produktbeziehungs-Logik eines jeden Kunden, welche mit dem GRUD-Datenschema abgebildet wird. Diese ist sehr individuell und variiert von Branche zu Branche. Daher setzen wir uns mit jedem einzelnen Kunden zusammen und erstellen eine maßgeschneiderte Blaupause seiner Produktrelationen.

Und genau diese Möglichkeit, das Datenschema in unserer GRUD-PIM mit Tabellen, Spalten und Relationen kundenspezifisch anzulegen und jederzeit flexibel zu erweitern und anzupassen, ist der entscheidende Vorteil unserer Lösung. Um hier nochmal auf den Kunden mit 56.000 Produktvarianten zurückzukommen. Gemeinsam mit ihm haben wir das Datenschema in der GRUD-PIM so spezifiziert, dass er selbst nur ca. 1.000 Kernproduktdaten in unserer PIM verwalten muss. Alle weiteren 55.000 Produktvarianten erstellt die GRUD-PIM selbstständig auf Basis der Kombinationsmöglichkeiten, die im Datenschema vorgegeben wurden. Das Datenschema wächst mit dem Kunden mit und wird mit der Zeit immer feingranularer und detaillierter. Das Ergebnis: Vollständige Produktdaten.

Wie hat sich die GRUD in den letzten Jahren entwickelt und wohin soll es in Zukunft gehen?

Viele unserer Kunden verkaufen ihre Produkte global, weshalb wir einen starken Fokus auf Multi-Country und Multi-Language Features gelegt haben, wie Translation Management und die Integration von Translation-Tools. Multi-Country bedeutet auch, dass Kunden in verschiedenen Märkten unterschiedliche Produktpaletten anbieten und verschiedene Empfänger, wie Einzelhändler, Partner oder Tochtergesellschaften mit entsprechenden Produktdaten versorgen. Daher haben wir neben leistungsstarken Import- bzw. Export-Funktionen auch ein API-Gateway gebaut, das als Middleware zur Anbindung sämtlicher Marktteilnehmer an die GRUD-PIM dient.  So können Händler beispielsweise direkt bei den Herstellern ein vordefiniertes Sortiment abfragen.

Ein weiteres wichtiges Thema, das wir in den letzten Jahren stark vorangetrieben haben, ist die Automatisierung. Entsprechende Features sind zum Beispiel das Preview Center, ein Freigabetool, das die Freigabeprozesse zwischen Produktmanagern und Marketing handhabt, oder das Export Center, mit dem sich Kunden maßgeschneiderte Exporte zusammenstellen können.

VELOPIM.

Nicht zu vergessen ist der Launch unseres fahrradspezifischen PIM-Systems VeloPIM. Auf Basis unserer langjährigen Erfahrung in der Bike-Branche haben wir eine GRUD-Version entwickelt, welche speziell auf die Belange der Fahrradbranche ausgerichtet ist. Zudem setzen wir uns in der Fahrradindustrie aktiv für eine stärkere Standardisierung von Fahrradproduktdaten ein, damit alle Marktteilnehmer in der Branche ein gemeinsames Verständnis haben und ihre Kosten beim Datenaustausch deutlich senken können. Die ersten Erfolge sind schon sichtbar mit unserem neuen Produkt Veloconnect Server. Aber das ist eine andere Geschichte.